Der Einstieg ins Usenet

Welche Voraussetzungen benötigt man zur Nutzung?

Usenet-Server

Zunächst benötigt man einen Zugang zum Usenet mit Hilfe eines Usenetzugangsprovider. So wird ein Anbieter bezeichnet, der einen Zugang zum Usenet bereitstellt – der Server bestimmt, auf welche Inhalte der Nutzer Zugriff hat. Am praktischsten ist es, den vorhandenen Provider zu nutzen, über den man sich ins Internet einloggt. Doch viele Internet-Provider bieten gar keinen Usenet-Zugang an, andere haben nicht die gewünschten Funktionen. Alternativ gibt es freie Usenetdienste, über die man sich anmelden kann. Nutzer haben die Wahl zwischen kostenfreien Servern, die meist vom eigenen Internet-Provider zur Verfügung gestellt werden und kostenpflichtigen Servern. Für die Nutzung der Binary-Newsgroups ist ein kostenpflichtiger Usenet-Provider vonnöten.

Welcher Provider ist der richtige?

Welcher Usenet-Provider der passende ist, hängt davon ab, welche Anforderungen der jeweilige Nutzer an seinen Wunsch-Provider stellt. Eine pauschale Angabe lässt sich deshalb nicht machen. Mit folgender Auswahl können Interessenten ihre Auswahl filtern:

  • Sowohl der Internetzugangsprovider (ISP) als auch der Wohnort können bei der Wahl des richtigen Usenet-Providers eine Rolle spielen. Die Qualität der Anbindung zum Usenet-Provider kann schwanken.

  • Legt der Nutzer Wert auf deutschsprachigen Support? Auch das grenzt die Zahl der Usenet-Anbieter bereits ein.

  • Wer auf ältere Uploads oder Artikel zugreifen möchte, benötigt einen Usenet-Provider mit hoher Retention. Als Retention wird die Zeitspanne bezeichnet, über die Daten aufbewahrt werden. Wer sich hauptsächlich für aktuelle Usenet-Artikel interessiert, kann sich für einen Provider mit niedriger Retention entscheiden. Bei binären Inhalten kann die Retention zwischen einigen Stunden und mehreren Jahren liegen. Durchschnittlich beträgt die Retention für Binaries rund 300 Tage. Textnews können je nach Anbieter eine unendlich lange Retention haben.

  • Soll der Account mit einem weiteren Nutzer geteilt werden? Dies ist nicht bei allen Providern möglich. Nutzer sollten darauf achten, dass der Provider, für den sie sich interessieren, das sogenannte "Account-Sharing" ausdrücklich erlaubt.

  • Einige Provider bieten Flatrates an, andere Prepaid-Tarife, wieder andere Provider sind kostenfrei nutzbar. Dabei spielt die Kombination aus Traffic und Internet-Geschwindigkeit eine große Rolle: Wer viel Traffic im Usenet erzeugt, sollte sich für einen Flatrate-Tarif entscheiden. Wer weniger Traffic erzeugt, kann einen sogenannten Blockaccount in Erwägung ziehen. In einigen Fällen verfügen die Nutzer zwar über einen schnellen Internetzugang, sind aber dennoch mit eine langsameren und damit preiswerteren Flatrate zufrieden. Besitzt man hingegen einen langsamen Internetzugang, hat aber einen höheren Traffic, kann sich eine günstige Flatrate eher lohnen als eine Volumenbegrenzung

  • Nicht alle Usenet-Provider ermöglichen es ihren Nutzern, selbst Dateien ins Usenet hochzuladen. Wer den Upload von Dateien ins Usenet plant, sollte beachten, dass dies bei einigen wenigen Anbietern nicht möglich ist.

  • Viele Provider werben mit einer riesigen Anzahl von Newsgruppen. Dies ist jedoch nicht unbedingt ausschlaggebend. Vermisst ein Nutzer ein Thema, das ihn interessiert, kann er seinen Usenet-Anbieter in der Regel per E-Mail dazu auffordern, bestimmte Newsgruppen hinzuzufügen. Wichtig ist hinsichtlich der Newsgroups außerdem, dass der Provider eine aktuelle Gruppenliste führt. Das bedeutet, dass er neue Gruppen unverzüglich anbieten kann und offiziell gelöschte Gruppen aus der Liste entfernt. Auch eine gute Anbindung an die anderen Peers des Usenets ist wichtig. So bekommt der Nutzer die Artikel, die ihn interessieren, schnell angezeigt. Bei weniger guten Providern erfolgt dies erst mit einigen Stunden Verspätung.

Welche Vorteile bietet ein kostenpflichtiger Usenet-Provider?

Einen kostenpflichtigen Usenet-Provider zu wählen, kann in vielen Fällen Sinn machen, denn diese bieten ihren Nutzern diverse Vorteile:

  • Kostenpflichtige Usenet-Provider stellen ihren Kunden eine höhere Anzahl an Newsgroups bereit, an denen sie teilnehmen können. Dies betrifft insbesondere binäre Newsgruppen, die bei kostenlosen Usenet-Providern kaum zu finden sind. 

  • Kostenpflichtige Usenet-Provider haben besonders in den binären Newsgruppen eine höhere Retention, das bedeutet, dass Artikel und Nachrichten längere Zeit auf dem News-Server abgerufen werden können.

  • Der Zugriff auf normale und binäre Artikel erfolgt bei kostenpflichtigen Usenet-Anbietern meist schneller. Limitiert wird die Geschwindigkeit in der Regel nur von der eigenen Internetanbindung.

  • Bei kostenlosen Servern variiert es erheblich, ob und wie lange überhaupt die Inhalte zugänglich sind. Die Erreichbarkeit der Server ist bei kostenpflichtigen Anbietern meist deutlich höher.

Welche Vertragsarten für kostenpflichtige Provider gibt es

Es gibt Usenet-Anbieter, die eine längere Vertragsbindung voraussetzen, aber auch Prepaid-Anbieter, bei welchen man keine langfristige Bindung eingehen muss. Aboanbieter haben heutzutage meist Flatrate-Abonnements im Angebot. Über eine längere Dauer schließt der Usenet-Teilnehmer einen Vertrag ab, der sich automatisch verlängert, wenn er nicht gekündigt wird und bei dem weder Volumen noch Download-Geschwindigkeit sind. Einen Usenet-Anbieter auf Prepaid-Basis zu wählen, bietet sich für Teilnehmer an, die nicht permanent im Usenet aktiv sind. Der Nutzer erwirbt ein bestimmtes Volumen und zahlt dafür einen bestimmten monatlichen Betrag. Dabei sind die Prepaid-Pakete meist im Volumen variabel, je nachdem ob der Nutzer Binärdateien laden möchte oder ausschließlich mit Textgruppen arbeitet. Der Vorteil eines Prepaid-Anbieters ist, dass der Usenet-Zugang automatisch gekündigt wird und keine Vertragslaufzeit eingehalten werden muss.